Corona - Borbig-Chor - Online/Hybridproben - Proben im Freien
CoronaDie Einschränkungen wegen Corona bringen die Musikschule an ihre finanziellen und die Lehrer an ihre persönlichen Grenzen. Vor-Ort-Unterricht ist nur begrenzt möglich und an hohe Auflagen gebunden (Schülerzahlbegrenzung, Masken, Spuckwände, Desinfizierung von Händen und Instrumenten, Lüftungszeiten, Warten der Schüler im Regen, Tests oder Selbsttests...) Viele Lehrer bieten Online-Unterricht an, der teils gerne angenommen, teils aber auch strickt abgelehnt wird. Für die Annahme des Online-Unterrichts spricht, daß Fahrzeiten und -kosten entfallen. Viele Schüler finden das gut und der Lernerfolg ist manchmal vergleichbar oder sogar höher als bei Liveunterricht. Manche Schüler können vom Online-Unterricht aber nur gering profitieren. Dafür verantwortlich sind in erster Linie technische Probleme: Die Bandbreite der Internetverbindung reicht nicht aus, ev. auch deshalb, weil ein zweiter Homeworker gerade eine Online-Konferenz führen muß. (nicht jeder Haushalt hat einen Glasfaseranschluß) Manchem Schüler fehlt auch einfach die physische Präsenz des Lehrers. Gesche Wasserstraß, seit 47 Jahren ehrenamtliche Vorsitzende der "Musikschule Eppstein-Rossert" hat dies in einem Interview mit der "Frankfurter Neuen Presse" vom 14.5.2021 betätigt. Europa-Konzert der Musikschule findet nur als Stream stattFür das eigentlich für den 8. Mai geplante Europa-Konzert in der Musikschule mussten die Organisatoren mehr als nur ein Hindernis überwinden: Wegen des erneuten Lockdowns wurde das Live-Konzert abgesagt und soll nun als Videostream am 8. Mai gezeigt werden. Die Aufnahme hierfür erfolgte am 24.4.2021. Hier das Video
Corona und MirabilisDas Frauenensemble "Mirabilis" der kath. Kirchengemeinde "Mutter vom Guten Rat" in
Mit einer Wunderquelle klappt Gemeinsames Singen in Coronazeiten!BORBIG CHORVom 20. März bis zum 3. Juli traf sich an jeden Freitag ab 18:00 der "BORBIG-CHOR" unter dem Motto "We shall overcome" (Corona) Zunächst mit überschaubarer Teilnehmerzahl, wuchs der Chor durch Mundpropaganda weit über die namensgebende Straße "Am Borbig" hinaus und hatte schließlich Mitsänger (m/w), die extra aus Wiesbaden oder Wallrabenstein anreisten. Nach dem 16. Treffen gibt es erst einmal eine ferienbedingte Pause, aber
Für Bildgalerie Foto anklicken Singen gegen den Corona-FrustEnikö Szendrey hat den Borbig-Chor ins Leben gerufenEppstein — Sie singen „Somewhere over the Rainbow", haben aber auch „Wochenend und Sonnenschein" im Repertoire. Enikö Szendrey hat mit einer Idee kurz nach dem Lockdown Mitte März ein Projekt ins Leben gerufen, das viel Zuspruch erhält. Szendrey wohnt „Am Borbig" in EppsteinEhlhalten. Seit vielen Jahren leitet sie den Chor der Musikschule Eppstein und ist auch sonst für alles zu haben, was mit Musik und Gesang zu tun hat. „Wir haben in unserer Straße eine WhatsApp-Gruppe", erklärt Szendrey. Diese sei einst zur Organisation eines Straßenfests gegründet worden. „Ich habe Mitte März einfach mal in der Gruppe angefragt, wer Lust zum gemeinsamen Singen gegen Corona hat", erinnert sich die Ehlhaltenerin. Sie sei von Italien und den Menschen, die während der Ausgangssperre gemeinsam am Fenster und auf Balkonen sangen, inspirert worden. Man verabredete sich freitags zu einer festen Uhrzeit. Um 18 Uhr stimmte man „Am Borbig" zum Gesang ein. 16 Mal kam man seitdem zusammen. Immer mehr Menschen beteiligten sich in den letzten Wochen. „Und jede Woche kam ein neues Lied hinzu", weiß Enikö Szendrey. Unter Achtung der Corona-Vorgaben trifft man, sich seither, um im Gesang Halt und Zuversicht zu finden. „Singen macht glücklich und hilft in schweren Zeiten", erklärt Szendrey. Die Hobbysänger freuen sich wöchentlich auf das nahende Freitagsereignis. Man habe im Laufe der letzten Monate immer wieder Lieder hinzugenommen. Zu bestimmten Anlässen modifiziere man die Liederwahl. Am 1. Mai habe man zum Beispiel „Komm, lieber Mai, und mache" gesungen. Noten und Texte zu den Liedern liefere sie gerne per WhatsApp, so die Chorleiterin. Auch habe sie schon öfter mal Lied-Passagen eingesungen und den Teilnehmern zugeschickt. Eines hat Szendrey feststellen können: „Die Leute üben zu Hause und kommen gerne vorbei." So versammelten sich im mittlerweile nach der Straße benannten „Borbig-Chor" vom zweijährigen Knirps bis zur Dame im Alter von stolzen 94 Jahren, alle Generationen. Auch andere Sänger gesellten sich zu den Terminen, an denen Szendrey auch ihren Garten zur Verfügung stellt. Mittlerweile machen Sänger des Chors der Musikschule Eppstein und andere Menschen mit, die nicht „Am Borbig" wohnen. Sänger des Kirchenchors Auringen habe man auch begrüßen dürfen. Der Chor stünde für den Zusammenhalt in der Krise. Die Menschen versammelten sich am Freitag vor den Sommerferien ein letztes Mal. Nun geht man erst mal in die Sommerpause. Nach den Ferien bleibt es spannend. Szendrey ist eigentlich freitags zeitgleich als Chorleiterin in einem Kirchenchor aktiv. Doch solange man in Kirchen noch nicht singen dürfe, stünde den Freitagsterminen des „Borbig-Chors" nichst im Weg. ESTHER FUCHS für Hoechster Kreisblatt 08.07.2020Singender Zusammenhalt in schweren ZeitenJeden Freitagabend um 18 Uhr gibt es aufmunternden Straßengesang Am Borbig in Ehlhalten. Am Freitagabend vorvergangener Woche trat der „Borbig-Chor“ zum zehnten Mal in ununterbrochener Folge öffentlich auf. Sie stehen auf der Straße, auf Garagendächern, im Garten und auf Balkonen. Unter Abstandswahrung werden aufmunternde Lieder gesungen („Möge die Straße uns zusammenführen“, „Que Sera Sera“, „Die Gedanken sind frei“…) am Keyboard begleitet von Gesangslehrerin Enikö Szendrey, die Am Borbig wohnt. Da sie jedes Mal ein neues Lied dazu nehmen, dauert die Veranstaltung mittlerweile fast anderthalb Stunden. Viele Sängerinnen und Sänger kamen zum Jubiläumssingen. Sie sind meist per Mundpropaganda informiert erschienen und haben mit Sekt und Pflaumenschnaps mitgefeiert. Eine der Sängerinnen hat auch ihr Alter von 88 Jahren nicht abgehalten.
Manche singen zu normalen Zeiten in Chören und vermissen die gemeinsamen Proben, wie die Ehlhaltenerin Bärbel Vogel vom Sängerbund Vockenhausen. „Diese kleine Corona-Gesangsgruppe tut so gut,“ sagt sie. „Die Mitwirkenden bekundeten ihre Hoffnung, dass solche gemeinschaftsbildenden Veranstaltungen bald nicht mehr am Rande der Legalität und unter erschwerenden Auflagen stattfinden müssten“, so die Musikerin Enikö Szendrey. Eppsteiner Zeitung 3.6.2020
Not kennt (fast) kein GebotSeit Beginn der Corona-Krise hat der Musikschulchor nur online geprobt (mal Skype, mal Zoom). Es war zwar ungewohnt, aber die Einsingübungen haben die Stimmen gelockert und geschmeidig erhalten. Neue Stücke wurden einstudiert und alte verfestigt. Fast der gesamte Chor machte mit, aber das Gemeinschaftsgefühl konnte natürlich schwer vermittelt werden. Im Musikschulhaus wäre dies auch nicht vermittelbar gewesen, da die Zahl der gleichzeitig Singenden aufs fünf beschränkt war. In einem mutigen Schritt haben wir uns entschieden, in die "Wildnis" zu gehen und auf freiem Feld mit dem gesamten Chor zu proben. (Natürlich nach Erstellung eines Hygienekonzepts und Absegnung durch die Stadtverwaltung). Trotz einiger Regentropfen war diese Chorprobe ein voller Erfolg und wurde 14 Tage später wiederholt. |