Frauenchor sucht Männer fnp vom 8.2.2019 VON ALEXANDRA FLIETH

Für das Konzert am 24. März will sich „Mirabilis“ stimmlich verstärken

Der Frauenchor „Mirabilis“ der katholischen Kirche Mutter vom Guten Rat sucht für ein
Gesangsprojekt dringend noch erfahrene Sänger. Viel Zeit bleibt nicht, denn das Konzert ist
bereits für den 24. März geplant.

Enikö Szendrey weiß genau, wie die Stimmen des von ihr geleiteten Frauenchores „Mirabilis“ perfekt
miteinander harmonieren. Szendrey sitzt am Klavier und gibt die Melodie vor, gibt an, wenn die Frauen des
Ensembles Luft holen sollen oder macht vor, wie der Mund geformt sein muss, um die Worte des Liedtextes
deutlich und mit klarer Stimme zu singen.

Das Werk, das der Frauenchor der Offenen Kirche Mutter vom Guten Rat der katholischen Pfarrgemeinde St.
Jakobus derzeit einstudiert, ist anspruchsvoll. Es stammt aus der Feder des ungarischen Komponisten Franz
Liszt (1811–1886) und heißt „Via crucis“ – Die 14 Stationen des Kreuzwegs.


15 Sänger fehlen

Geschrieben hat es Liszt für einen gemischten Chor. Und genau darin liegt eine große Herausforderung für
das Niederräder Frauenensemble. Es fehlen noch erfahrene Sänger in allen Stimmlagen – von Tenor bis
Bariton, um das geplante Projekt zu verwirklichen. Das Ensemble sucht daher ganz aktuell und dringend nach
Männern.
Einige männliche Stimmen konnte Enikö Szendrey bereits gewinnen. „Der Chor besteht aus mehr als 30
Frauen. Schön wäre es, wenn wir mindestens 15 Männer für das Gesangsprojekt dabei hätten“, sagt sie. Viel
Zeit bleibt für das Einstudieren der Lieder nicht, zumal diese auf Latein gesungen werden.

Die Aufführung ist bereits für Sonntag, 24. März, um 17 Uhr in der Niederräder Kirche Mutter vom Guten
Rat geplant. Deswegen ist die Chor-Erfahrung, die mögliche männliche Sänger mitbringen sollten,
unerlässlich. Noten lesen ist keine Voraussetzung, aber von Vorteil. Gesungen wird nämlich anhand der
Noten, die Szendrey an ihre Sängerinnen verteilt.

Der Pianist Jan Polivka wird den Chor für das geplante Konzert am Flügel begleiten. Das Werk von Liszt ist
abwechslungsreich und reicht über Soli, Terzett, Quartett bis zu gewaltigen unisono Chorausrufen und
mehrstimmigen Chören. Der Chor kann sich durch die Sänger stimmlich, je nach Bedarf, in Soldaten,
Klageweiber oder das Volk verwandeln.

Szendrey leitet den Frauenchor seit 2011 und ist auch immer noch auf der Suche nach weiteren erfahrenen
Chorsängerinnen. Gegründet wurde das Gesangsensemble bereits 2006, damals noch als gemischter Chor.
„Mirabilis ist das einzige Frauenensemble einer katholischen Kirchengemeinde in Frankfurt, wenn nicht sogar
im gesamten Rhein-Main-Gebiet“, sagt Szendrey.

Die Chorleiterin formte in den vergangenen Jahren die Stimmen der Sängerinnen. „Jährlich haben wir ein bis
zwei Konzerte, außerdem acht Gottesdienste, die vom Chor abgedeckt werden“, erzählt sie weiter.
Gemeinsam fahren sie auch einmal im Jahr auf ein gemeinsames Chor-Wochenende.

Guter Zusammenhalt

„Die Frauen, die im Chor mitsingen, nehmen teils lange Fahrtwege in Kauf und kommen zu den Proben sogar
aus Wiesbaden und aus dem Taunus“, schildert die Chorleiterin. Das Chor-Wochenende gebe die
Möglichkeit, sich besser kennenzulernen. „Die Frauen nehmen sich für Mirabilis Zeit und sie machen das,
weil sie etwas erreichen möchten“, betont Szendrey, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Berufsjubiläum als
Chor-Dirigentin feiert. Die Niederräderin Annette Voss ist Mitglied der Kirchengemeinde und seit elf Jahren
als aktive Sängerin im Frauenchor mit dabei. Sie schätzt besonders den guten Zusammenhalt im Chor, wie sie
erzählt. „Ich habe seit meiner Kindheit schon in verschiedenen Chören gesungen“, fügt sie hinzu. Gemeinsam
singen sie Stücke aus der gesamten Musikgeschichte – von klassischen bis zu zeitgenössischen Werken.
Für Sänger gibt es neben dem Liszt-Projekt auch die Möglichkeit, in der Osternacht gemeinsam mit dem Chor
an den Taizé-Gesängen mitzuwirken, die zu diesem Anlass in der Kirche zu hören sind.

Die Sängerinnen des Ensembles treffen sich immer montags von 20 bis 22 Uhr im Gemeindezentrum der
Offenen Kirche Mutter vom Guten Rat in der Bruchfeldstraße 52 zur Probe. Der Eintritt zum geplanten
Konzert am 24. März ist frei, um Spenden wird gebeten.

Kontakt

Männer, die sich für das Liszt-Projekt interessieren, aber auch Frauen, die beim Chor „Mirabilis“ mitsingen
möchten, können sich per E-Mail unter canticles@t-online.de oder telefonisch unter (0 61 98) 5 75 98 43 bei
Enikö Szendrey melden.