Überschwängliches Lob für die Vockenhäuser Sängerinnen


Das Konzert des Frauenchores Vockenhausen in Fischbach war leider nur gering besucht, die Sängerinnen bewiesen unter der Leitung von Enikö Szendrey auch vor kleinem, aber fachkundigem Publikum ihr Können. Die günstige Akustik der Dreifaltigkeits-Kirche Fischbach ermöglichte eine unvergleichliche Dynamik. Von leisestem Wispern bis hin zum gewaltigen Fortissimo zeigten die Sängerinnen die ganze Bandbreite ihrer Stimmen: Nachdem der letzte Ton der „Peace Mass" verklungen war, herrschte einige Augenblicke eine spürbare Stille, ehe das Publikum den Vortrag mit großem Applaus honorierte. Ebenso rissen die Sängerinnen auch im zweiten Teil das Publikum mit modernen Stücken mit. Das neu einstudierte Spiritual „Lily of the Valley" von Moses Hogan begeisterte ebenso wie das Medley aus dem Film „Sister Act I". Mit „Adiemus" entführte der Chor die Zuhörer in eine Traumwelt.
Professor Richard Klein, der bis vor einigen Jahren am Konservatorium in Frankfurt gelehrt hat, hob das unkonventionelle Programm und den sorgfältig durchdachten Ablauf des Konzerts hervor. Der Frauenchor hatte ihn gebeten, als fachkundiger Besucher eine kurze Kritik zu formulieren: „Der erste Teil", so Klein, „enthielt anspruchsvolle Motetten (von Felix Mendelssohn Bartholdy und Guiseppe Verdi) und als Höhepunkt die stilistisch aus der Gregorianik entwickelte „Peace Mass" des englischen Komponisten Bob Chilcott, dezent auf der Orgel begleitet" von Bernd Winter. In der zweiten Hälfte erklang in delikaten Sätzen eine abwechslungsreiche Folge von geistlichen Chorliedern und Spirituals."

Ein überschwängliches Lob zollte Klein der Dirigentin Enikö Szendrey, die „durch penible Erziehungsarbeit Prägnanz auch bei harmonischen oder rhythmischen Finessen erzielt. Mit suggestiver Gestik lenkt sie den Chor bis hin zu meditativer Verinnerlichung oder zu fülligem, kraftvollem Pathos." Die mitreißende Wirkung, die Begeisterung von Chor und Publikum seien zweifellos „dieser außerordentlich befähigten, temperamentvollen ungarischen Dirigentin zu danken", sagte Klein.
Die nächste Gelegenheit, den Frauenchor live zu erleben, bietet sich am Sonntag, 5. Juni 2005. An diesem Tag wird der Frauenchor die Messe in St. Laurentius, Eppstein, musikalisch begleiten.

Eppsteiner Zeitung 25.5.2005

 

Hohe Kunst des Chorgesangs bot in der katholischen Kirche Fischbach der Frauenchor Vockenhausen unter Leitung von Enikö Szendrey.

Das unkonventionelle Programm erwies sich gleichwohl als sorgfältig durchdachter Ablauf. Der erste Teil enthielt anspruchsvolle Motetten (u.a. von Felix Mendelssohn-Bartholdy und Guiseppe Verdi), sowie als Höhepunkt die stilistisch aus der Gregorianik entwickelte Peace Mass des englischen Komponisten Bob Chilcott, dezent auf der Orgel begleitet von Bernd Winter. In der zweiten Hälfte erklang in delikaten Sätzen eine abwechslungsreiche Folge von geistlichen Chorliedern und Spirituals (u.a. von Hermannjosef Rübben, Robert Pappert und Georg Hilfrich).

Teilweise sang ein Auswahlchor bzw. die Solistin Claudia Adami mit leicht beweglichem, in den Höhen herrlich leuchtendem Sopran.


Das Konzert begann mit dem Kanon "Viva la musica" von Michael Prätorius als Motto ("Es lebe die Musik“).

Die Dirigentin selbst erlebt die Musik mit größter Intensität. Emotionaler Tiefgang verbindet sich bei ihr mit emphatischer Spiritualität. Durch penible Erziehungsarbeit erhielt sie Prägnanz auch im komplizierten polyphonen Geflecht, bei prekären harmonischen oder rhythmischen Finessen, Mit suggestiver Gestik lenkt sie den Chor zum intendierten Ausdruck bis hin zu meditativer Verinnerlichung oder zu fülligem, kraftvoll gesteigertem Pathos.

Der glanzvolle Erfolg des Abends, seine mitreißende Wirkung, die Begeisterung von Chor und Publikum sind zweifellos dieser außerordentlich befähigten, temperamentvollen ungarischen Dirigentin zu danken.

R.R.Klein