Freche für neuen Wiesbadener Männerchor


Grelle Plakate mit frechen Sprüchen locken in Nordenstadt zur Gründung des neuen Wiesbadener Männerchores am Donnerstag, 2.5. um 20.30 Uhr im Haus der Vereine, Turmstraße 11. Das Singen im Männerchor sehen die Initiatoren sportlich, ohne in einer Halle mit Geräten trainieren zu müssen. Außerdem soll man beim Singen so richtig vom Job und Alltagsstress abschalten können. Auf der Homepage www.gvc-nordenstadt.de/männerchor/ gibt es neben der Plakatserie schon zahlreiche Infos zum Konzept der Proben für den neuen Chor.
So sollen diese mit einfachen und professionellen Stimmübungen beginnen, um die Stimme richtig in Form zu bringen. Das Repertoire des neuen Chores soll möglichst breit aufgestellt sein und vor allem Spaß am Singen machen. Neben aktuellen, neuen Pop-Chorwerken sollen deshalb auch die Klassiker vierstimmiger Chormusik aus der Romantik nicht zu kurz kommen. Ein Vorsingen gibt es nicht. Zur Neugründung sind alle neugierigen Männer herzlich eingeladen. Wer am 2.5. verhindert ist, kann über die Homepage oder unter der Telefonnummer 0611-69017809 Kontakt zu den Sängern aufnehmen und an einem anderen Donnerstag einsteigen.

 

Neugründung Männerchor

Veronika, die neuen Männer sind da!

Am vergangenen Donnerstag fand die erste Chorprobe des neuen Wiesbadener Männerchors statt. 14 Männer kamen zum ersten Termin vorbei, so dass gleich mit der ersten Probe losgehen konnte.

Wiesbadeaktuell.de 06.05.2013

Die freche Werbung für den neuen Wiesbadener Männerchor hat sich gelohnt. 14 Männer kamen am vergangenen Donnerstag ins Haus der Vereine, um bei der Gründungschorprobe dabei zu sein.

Konzept vorgestellt und direkt gestartet

Chorsprecher Markus Bloos begrüßte alle Sänger mit einem Glas Sekt und stellte das neue Probenkonzept und das Programm für den Abend vor. Das Repertoire soll möglichst bunt sein und für jeden Geschmack und jede Gelegenheit etwas bieten. Genau so war dann auch die erste Probe aufgebaut. Nach dem Einsingen ging es mit dem Kanon „Liegewagen“ los. Dieser konnte nach wenigen Minuten schon zuerst als Schein-, dann auch als echter Kanon gesungen werden. Vierstimmig ging es dann mit dem Stück „Veronika, der Lenz ist da“ weiter. Übrigens das Stück, was die neuen Sänger am besten fanden, und das sicher einen festen Platz im neuen Repertoire finden wird.

Zum Schluss sangen die Sänger des traditionellen Männerchores noch einige Stücke aus ihrem bisherigen Programm, um die Breite des Männerchorgesangs vom traditionellen „Im Abendrot“ bis zum erst 5 Jahre alten, frechen „Frauen sind anders“. Die nächste Probe findest am Donnerstag, den 16. Mai um 20.30 Uhr statt, ebenfalls im Haus der Vereine, Turmstraße 11. Weitere Sänger sind herzlich eingeladen!


Knallbunte Plakate hatten Erfolg

 

Die originelle Werbekampagne mit witzigen Sprüchen und bunten Flyern hat sich gelohnt: Vor einigen Wochen hat sich ein neuer Männerchor im Gesangverein Concordia Nordenstadt gegründet. Und die, die mitsingen, sind hoch motiviert, nicht zuletzt von der beliebten Chorleiterin Enikö Szendrey.

„Als wir noch in der Wiege lagen, dacht‘ keiner an den Liegewagen - jetzt kann man nachts im Wagen liegen und sich in allen Lagen wiegen" -ein Zungenbrecher, musikalisch als Kanon verpackt. Ein ideales Stück, um mal auszuprobieren, wie es eigentlich klingt, wenn man in einem mehrstimmigen Chor singt.


Neu aufgestellt


Chorleiterin Enikö Szendrey hat es ausgewählt, um den vier neuen Männern mal zu demonstrieren, wie es sich so in einem Chor anfühlt. Der Chor ist der neue Männerchor Nordenstadt. Unter dem Dach des Gesangvereins Concordia hat man sich neu aufgestellt, da der traditionelle „Männergesangverein" schon lange am Mitgliederschwund gelitten hatte.

„Und da es einfacher ist, sozusagen einen neuen Chor zu gründen als bei einem alten einzusteigen, haben wir diesen Weg gewählt", sagt Chorsprecher Markus Bloos. Er ist der „Youngster" im Traditionschor. „Mit meinen 34 Jahren drücke ich den Altersdurchschnitt doch erheblich", schmunzelt Bloos. Eigentlich gibt es für seine Altersklasse bei der Concordia noch eine eigene Sparte, den Chor „Sing `n' Swing". „Aber mir gefällt die klassische Männerchorliteratur einfach besser", sagt Bloos.
Was aber nicht heißt, dass der Männerchor nur Trinklieder im Repertoire hat. „Wir singen auch moderne Chorsätze wie „Frauen sind anders“, Klassisches von Schubert oder Mendelssohn oder auch mal was Afrikanisches", sagt der Chorsprecher des Männergesangvereins.

Dessen Reihen hatten sich in den vergangenen Jahren stark dezimiert. „Manchmal waren wir bei Auftritten nur noch zu zehnt", sagt Theo Koch, Mitsänger und Vorsitzender des Gesamtvereins, zu dem auch noch ein Frauenchor und „Sing 'n' Swing", ein „junger" Chor, gehört. Man habe zwar auch mit zehn Männern genug Selbstbewusstsein gehabt, um aufzutreten, „dank unserer Chorleiterin, die uns wirklich sehr motiviert und gute Stimmbildung macht", sagt Koch. Aber natürlich ist „Nachwuchs" heiß begehrt.

Und die pfiffige Werbekampagne, die sich der Männerchor ausgedacht hat, hat bereits Wirkung gehabt: Vier neue Herren haben bereits den Weg in die Turmstraße 11 gefunden, wo der Chor jeden Donnerstag ab 20.30 Uhr probt. „Das ist ein Riesenerfolg", freuen sich Koch und Bloos. Natürlich sind auch immer noch neue Sänger willkommen, damit der Chor vielleicht wieder zur alten Stärke aufläuft.

1850 gegründet, kann die „Concordia" auf eine lange Historie zurückblicken. Dass das „Männersingen" zwischenzeitlich etwas aus der Mode kam, hat manchen Gesangvereinen, auch in benachbarten Vororten, den Todesstoß versetzt. Um so bemerkenswerter, dass die Concordia sich gehalten hat und Aufwind spürt.

Mit einer originellen Werbekampagne, deren Printprodukte - knallbunte Flyer und Plakate - mit Unterstützung des Kulturamtes hergestellt wurden, hat man auf sich aufmerksam gemacht. „Das war nicht unumstritten", berichtet Markus Bloos. Kritisiert wurde zum Beispiel, dass nicht auf den ersten Blick zu erkennen war, dass hier ein Chor um neue Mitglieder wirbt. „Wir trainieren ohne Geräte" hieß es da zum Beispiel. Oder „Deine Stimme zählt - nicht nur zur Wahl". Mit einem QR-Code an zentraler Stelle wurde auf die Homepage des Chores verlinkt. „So wollten wir auch ein bisschen demonstrieren, dass wir nun wirklich kein verstaubter Verein sind", sagt Markus Bloos.

Einen weiteren Slogan der Plakate kann er persönlich unterschreiben: „Vom Job mal richtig abschalten". „Eine Chorprobe wirkt tatsächlich sehr entspannend", sagt der Tenor, hauptberuflich Lehrer. Das komme gerade in der heutigen, hektischen Zeit vielen zugute. Und so sind die vier neuen Herren bei der Concordia auch überzeugt, sich durch das Singen etwas richtig Gutes zu tun. „Unsere Chorleiterin gibt auch gute Tipps für den Alltag, für den Umgang mit der Stimme, sodass man sie sinnvoller einsetzen kann", hat Markus Bloos erfahren.

Schwellenängste in puncto Vorsingen oder Notenlesen muss sowieso niemand hier haben. Die Männer hoffen, dass noch mehr Sangeswillige den Weg nach Nordenstadt finden. Ein Auftritt ist momentan nicht geplant. „Erst wieder beim Liedertag im November", sagt Theo Koch. Wer zum Verein stößt, kann hier überdies auch eine schöne Gemeinschaft finden. Ausflüge und Veranstaltungen stehen regelmäßig auf dem Programm. Und mit dem Frauenchor der Concordia, den ebenfalls Enikö Szendrey leitet, wird in regelmäßigen Abständen gemeinsam geprobt. Wer nun mal ausprobieren möchte, ob Singen etwas für ihn ist, „der soll einfach donnerstags mal bei uns reinschauen", sagt Markus Bloos.


Anja Baumgart-Pietsch für Wiesbadener Kurier  6.6.2013