Konstruktive Kritik hilft Chor und Chorleitern
von Kurier-Mitarbeitern Christine Dressler
...Ihre Aufregung vergaßen die zwei Dutzend Sängerinnenvom Frauenchor 1952 Bermbach, als Chorleiterin Enikö Szendrey zum Einsingen mit Robert Schumanns "Frühlingsgruß" bat. Gefasst blickten die Frauen zum Podium, auf dem mitten im Saal Rinschied trohnte. Auf das Zeichen des Sauerländers galt es. Hugo Distlers "er ist`s" ließen die Sängerinnen "Weiße Gänse" des zeitgenössischen Petr Eben folgen. Dann erstarrten sie abwartend, doch ihre Sorge war vollkommen unberechtigt.
Kritiker Rinschied schwärmte, mit wie viel Spaß und Engagement der Chor singe. Er lobtenicht nur die "spannenden, begeisternden" Vorträge und das "gute rhythmische Feeling", sondern auch die "saubere Dynamik" und "gepflegte, gekonnte Interpretation". Aber er hatte auch einen Tipp: Der "stilistisch so sichere" Chor könne es ruhig wagen, auswendig und rhythmisch eine Spur lockerer zu singen, um seinen Vorträgen "noch mehr Glanz und Ausstrahlungskraft" zu verleihen...