Frauenchor Bermissima Bermbach feiert seinen 60. Geburtstag

Von Beke Heeren-Pradt für Idsteiner Zeitung 19.9.2012

Der Anlass ist einmalig: Hessens ältester Frauenchor feiert seinen 60. Geburtstag und dazu hat „Bermissima“ Bermbach jede Menge Gäste in die Sängerhalle des Waldemser Ortsteiles eingeladen. „Fein sein, beieinander bleiben“ - mit diesem Volksliedsatz aus den Alpen eröffnete der aktive und erfolgreiche Frauenchor den Festnachmittag, der ganz im Zeichen des Gesangs stand, und widmete sich gewissermaßen einer kleinen Retrospektive auf die Musik der Anfangszeit des Chores, der 1952 von 43 jungen Mädchen und Frauen aus der Taufe gehoben wurde.

Tradition im Liedgut

Vom Liedgut her stand der Frauenchor Bermbach, wie er schlicht bis 2004 hieß, zunächst ganz in der Tradition der Gesangvereine, die als Männer-Gesangvereine in den 50er-Jahren schon auf eine etwa 100-jährige Geschichte zurückblicken konnten: Volkslieder, Chorsätze von Friedrich Silcher wurden gesungen. Mit einem kleinen Augenzwinkern singen die Choristinnen des heutigen „Bermissima“ noch einmal die Lieder der damaligen Zeit: perfekt in der Intonation, mit ausgewogenem Gesamtklang und mit pfiffigen Ideen in der Interpretation.

Haben Frauen erst Mitte des 20. Jahrhunderts angefangen zu singen?, mochte sich der eine oder andere Gast des Festnachmittags gefragt haben. Natürlich nicht. Gleichwohl war es lange Zeit verpönt und galt als unschicklich, dass Frauen öffentlich vor einem Publikum singen.

Ohne die Männer

So dauerte es bis über den Zweiten Weltkrieg hinaus, dass sich in Hessen die ersten Frauenchöre gründeten. Die Bermbacher Frauen waren ganz vorn dabei und taten dies vollkommen unabhängig vom bestehenden Männergesangverein. Und das ist auch noch heute so. Darauf sind die Frauen von „Bermissima“ besonders stolz. Über 70 Mitglieder zählt der Chor. Aktive Sängerinnen sind es zurzeit 25. Und die haben sich vor allem musikalisch einen ganz hervorragenden Namen erarbeitet, haben Preise und Anerkennungen bei Wettbewerben und Leistungssingen erworben und haben einen vollen Terminkalender mit Auftritten im Dorf und der näheren und weiteren Umgebung.

Anspruchsvoller Chor

Viele Jahre leitete Brigitte Schlaud den Bermbacher Frauenchor, danach Arnulf Reinhardt. Seit 2003 ist Enikö Szendrey Chorleiterin bei „Bermissima“ und hat das Ensemble zu einem anspruchsvollen Chor geformt, der ausschließlich Literatur singt, die für Frauenchöre geschrieben wurde. Fanny und Felix Mendelssohn-Bartholdy gehören zu den Komponisten ihres Repertoires, Robert Schumann, Johannes Brahms, sowie der heute eher unbekannte Komponist der Spätromantik Heinrich von Herzogenberg, der in Wiesbaden begraben ist. Auch Werke des kürzlich verstorbenen Frankfurter Komponisten Richard Rudolf Klein gehören in das Repertoire des Chores, die Jazz-Messe von Bob Chilcott und die Messe d-moll von Peter Cornelius. „Bermissima“ hat eine großartige Entwicklung vom Dorfchor zum Kammerchor genommen. Beredtes Zeugnis davon gaben die drei anspruchsvollen Abschluss-Stücke von Herzogenberg auf Texte von Goethe und Paul Heyse.

Ehrungen durch die Frauenbeauftragte des hessischen Sängerbundes Andrea Hermes-Neumann und ein Glückwunsch des Rheingau-Taunus-Kreises durch die Kulturbeauftragte des Kreises Martina Pawusch, die gleichzeitig die Schirmherrschaft des „Bermissima“- Jubiläums übernommen hatte, rundeten das offizielle Programm ab, das im Ganzen eine Hommage an das Engagement der Frauen war und gleichzeitig auch ein humoriger Rückblick auf die vergangenen 60 Jahre unter dem selbstgewählten Motto „Unverstimmt gut

 

 

60 Jahre Frauenchor Bermissima 16.09.2012

Der Anlass ist einmalig: Hessens ältester Frauenchor feiert seinen 60. Geburtstag und dazu hat „Bermissima“ Bermbach jede Menge Gäste in die Sängerhalle des Waldemser Ortsteiles eingeladen.

„Fein sein, beieinander bleiben“ – mit diesem Volksliedsatz aus den Alpen eröffnete der aktive und erfolgreiche Frauenchor den Festnachmittag, der natürlich ganz im Zeichen des Gesangs stand, und widmete sich gewissermaßen einer kleinen Retrospektive auf die Musik der Anfangszeit des Chores, der 1952 von 43 jungen Mädchen und Frauen aus der Taufe gehoben wurde.

Vom Liedgut her stand der Frauenchor Bermbach, wie er schlicht bis 2004 hieß, zunächst ganz in der Tradition der Gesangvereine, die als Männer-Gesangvereine in den fünfziger Jahren schon auf eine etwa hundertjährige Geschichte zurückblicken konnten: Volkslieder, Chorsätze von Friedrich Silcher wurden gesungen.

Mit einem kleinen Augenzwinkern singen die Choristinnen des heutigen „Bermissima“ noch einmal die Lieder der damaligen Zeit: Perfekt in der Intonation, mit ausgewogenem Gesamtklang und mit pfiffigen Ideen in der Interpretation.

Haben Frauen erst Mitte des 20. Jahrhunderts angefangen zu singen?, mochte sich der eine oder andere Gast des Festnachmittags gefragt haben. Natürlich nicht. Gleichwohl war es lange Zeit verpönt und galt als unschicklich, dass Frauen öffentlich vor einem Publikum singen. So dauerte es bis über den zweiten Weltkrieg hinaus, dass sich in Hessen die ersten Frauenchöre gründeten. Die Bermbacher Frauen waren ganz vorn dabei und taten dies vollkommen unabhängig vom bestehenden Männergesangverein. Und das ist auch noch heute so. Darauf sind die Frauen von „Bermissima“ besonders stolz.

Über 70 Mitgliederinnen zählt der Chor. Aktive Sängerinnen sind es zurzeit 25. Und die haben sich vor allem musikalisch einen ganz hervorragenden Namen erarbeitet, haben Preise und Anerkennungen bei Wettbewerben und Leistungssingen erworben und haben einen vollen Terminkalender mit Auftritten im Dorf und der näheren und weiteren Umgebung.

Viele Jahre leitete Brigitte Schlaud den Bermbacher Frauenchor, danach Arnulf Reinhardt. Seit 2003 ist Enikö Szendrey Chorleiterin bei „Bermissima“ und hat das Ensemble zu einem anspruchsvollen Chor geformt, der ausschließlich Literatur singt, die für Frauenchor geschrieben wurde. Fanny und Felix Mendelssohn-Bartholdy gehören zu den Komponisten ihres Repertoires, Robert Schumann, Johannes Brahms, sowie der heute eher unbekannte Komponist der Spätromantik Heinrich von Herzogenberg, der in Wiesbaden begraben ist. Auch Werke des kürzlich verstorbenen Frankfurter Komponisten Richard Rudolf Klein gehören in das Repertoire des Chores, die Jazz-Messe von Bob Chilcott und die Messe d-moll von Peter Cornelius.

„Bermissima“ hat eine großartige Entwicklung vom Dorfchor zum Kammerchor genommen. Beredtes Zeugnis davon gaben die drei anspruchsvollen Abschluss-Stücke von Herzogenberg auf Texte von Goethe und Paul Heyse.

Ehrungen durch die Frauenbeauftragte des hessischen Sängerbundes Andrea Hermes-Neumann und ein Glückwunsch des Rheingau-Taunus-Kreises durch die Kulturbeauftragte des Kreises Martina Pawusch, die gleichzeitig die Schirmherrschaft des „Bermissima“- Jubiläums übernommen hatte, rundeten das offizielle Programm ab, das im Ganzen eine Hommage an das Engagement der Frauen war und gleichzeitig auch ein humoriger Rückblick auf die vergangenen 60 Jahre unter dem selbstgewählten Motto „Unverstimmt gut“.

 

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Text und alle Fotos: http://www.gemeinde-waldems.de /Udo Mallmann