25 Jahre katholischer Kirchenchor Auringen


Jubiläumskonzert mit Streichern, Mozart und Vivaldi begeisterte


Wenn es weit und breit keine Parkplätze mehr rund um St. Elisabeth in Auringen gibt, dann ist hier eine besondere Veranstaltung angesagt. Diesmal war es das Jubiläumskonzert zum 25jährigen Bestehen des katholischen Kirchenchores zu dem ca. 25o Besucher gekommen waren, die z.T. noch im Foyer auf schnell herbeigeschafften Holzbänken Platz nahmen, weil der Gemeindesaal schon über sein übliches Fassungsvermögen hinaus, mit Besuchern besetzt war. Die Kirchengemeinde St. Elisabeth gehört zum Pastoralen Raum Wiesbaden Nordost und umfasst die Gemeinden Naurod, Auringen und Medenbach. Entsprechend stark ist der Chor, bei dem man wegen seinem ambitionierten Repertoire auch Sängerinnen und Sänger aus benachbarten Gemeinden trifft. Der Chor, der wie zu erfahren war, 1986 von 31 engagierten Bürgern gegründet und anfangs von Gründungsmitglied Helmut Beetz geleitet wurde, steht nun seit 1995/96 unter der musikalischen Leitung von Chorleiterin, Dipl.-Musikpädagogin und Sängerin Enikö Szendrey.


Pastoralreferent Michael Sattler begrüßte die vielen Besucher und Gäste, darunter den Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Nickel, den Leiter der Ortsverwaltung Medenbach Stefan Kern, der auch seinen verhinderten Kollegen Rainer Erat aus Auringen vertrat sowie Pfarrer aus Nachbargemeinden und nicht zuletzt das Streichorchester der ev. Kirchengemeinde Bierstadt unter Leitung von Christoph Schmidt. Dieses ökumenische Engagement über Gemeinde- und Glaubensgrenzen hinweg, bot mit der Organistin Szilvia Töth den instrumentalen Rahmen. Michael Sattler erinnerte auch kurz an die Gründerzeit des Chores und besonders eindrucksvolle Auftritte, u.a. im Kölner Dom und Maria Lach oder das Konzert „Canticles of Light" von Bob Chilcott aus dem Jahr 2003, zu dem es auch einen CD-Mitschnitt gibt.


Den Zusammenhalt des Chores, mit bis zu 5o Sängerinnen und Sängern, fördert man bei Auftritten zu kirchlichen Feiertagen oder eigenständigen Konzerten, aber auch mit gemeinsamen Ausflügen oder Besuchen von Veranstaltungen. Das Jubiläumskonzert am letzten Sonntag eröffneten Chor und Orchester mit „Laudate Dominum" von Wolfgang Amadeus Mozart, wobei Enikö Szendrey als Solisten mit ihrem beeindruckenden Sopran überzeugte. Auch die nächste Komposition stammte von Mozart. „Alma Die Creatoris" ist 1777 entstanden, während Vater Mozarts Dienstzeit als Hofkapellmeister in Salzburg, und wurde mit den Solisten Lydia Lis, Sopran, Michaela Gratz, Alt und Siegfried Hoffmann, Tenor, präsentiert. Nach diesen Chor- und Orchesterbeiträgen spielte das Streichorchester der ev. Kirchengemeinde Bierstadt, die „Lambacher Sinfonie GT-Dur KV 45 A".


Sie ist In ihrer ersten Fassung 1766 in Den Haag entstanden, als Vater und Sohn Mozart eine Reise nach den Niederlanden machten. Später wurde die Sinfonie im Kloster Lambach während einer Rückreise von Wien nach Salzburg überarbeitet, und dem Kloster als Geschenk überlassen. Der zweite Komponist des Konzertes war Antonio Vivaldi. Vielen ist nicht bekannt, dass Vivaldi auch zum Priester geweiht wurde, aber aus gesundheitlichen Gründen nur 2 Jahre als solcher tätig war, sich danach ganz der Musik und dem Komponieren verschreiben konnte. Der erste Beitrag war dann „Credo RV 591", eine vierteilige Vertonung des „Credo", wobei die Violinen im ersten und vierten Satz bestimmend sind.


Bei dem letzten Programmbeitrag dem „Gloria RV 588", ebenfalls von Vivaldi, waren auch wieder Solisten eingebunden, diesmal Claudia Adami, Sopran, Ute Hoch, Mezzo-Sopran und Ulrike Schabarum, Alt. Das „Gloria RV 588" welches hier aufgeführt wurde, ist die zweite Vertonung dieser Komposition, und wurde wie die ähnliche „RV 589" im Jahr 1715 komponiert, sei aber aufgrund der sanften Vertonung „Et in terra pax", noch ansprechender al diese. Die Chor-und Musilkbeiträge begeisterten die Besiucher, als Zugabe sang man noch einen Choral von Charles-Camil e Saint- Sans. Enikö Szendrey meinte vor dem Konzert, eventuell im Frühjahr eine Wiederholung dieses Konzertes zu geben.


Nach dieser Begeisterung des Publikums dürfte ihr die Entscheidung leicht fallen. Nach dem Konzert, bei dem kein Eintritt erhoben, aber um eine Spende gebeten wurde, hatte die Kirchengemeinde noch einen Imbiss vorbereitet, bei dem man dieses gelungene Konzert, und die Geschichte des Chores, u.a. anhand von Fotos und Berichten die zurückliegenden 25 Jahre an Stellwänden, Revue passieren lassen konnte.

Schörnig für Erbenheimer Anzeiger 25.11.0211

 

Gloria in excelsis Deo !


25 Jahre Kirchenchor - Jubiläumskonzert - 20. November 2011


Ca. 280 Besucher waren unserer Einladung zu diesem Konzert gefolgt. Der Gemeindesaal war vollbesetzt und auf eilends herbeigebrach­ten Bänken konnten auch die letzten Besucher noch im Foyer Platz nehmen.
Den instrumentalen Rahmen bildete das Streichorchester der ev. Kirchengemeinde Wiesba­den-Bierstadt unter der Leitung von Herrn Christoph Schmidt und Frau Szilvia Tőth an der Orgel.

Gerd Schauenberg führte mit interessanten Anmerkungen durch das Programm u.a. mit dem "Ver-hörer" – „Knöchel­verzeichnis“.

Es begann mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart.
"Laudate Dominum" aus „Vesperae solemnes de Confessione", die weltweit als eines der herausragenden kirchlichen Musikwerke gelten.

Besonders herausragend war die Sopran-Arie, gesungen von Enikö Szendrey."Alma Dei Creatoris" eine sehr innige Komposition, die sehr ausdrucksstark die Gottesmutter Maria ver­ehrt.

Lydia Liess - Sopran, Michaela Gratz - Alt, Siegfried Hoffmann - Tenor sangen die  "Lambacher Sinfonie" (Allegro Majestoso - Andante – Presto).
Dieses Werk hat Mozart seinerzeit dem Kloster Lambach zum Geschenk gemacht, weil dort seine schwer erkrankten Kinder gesund gepflegt worden sind.

Der zweite Teil Stand im Zeichen von Antonio Vivaldi:

"Credo"

Diese dramatische vierteilige Vertonung ist ein überraschendes Werk:

Der deklamierende Chor und die durchdringenden, ostinaten Motive der Violinen im ersten und vierten Satz wirken erregt und unruhig.
Dazwischen ein sanftes "Et incarnatus est" und ein berauschendes "Crucifixus".

 

"Gloria" (RV 588)

Dieses Gloria wurde um 1715 komponiert. Glanz und Besonderheit der Musik sollten die Konzertbesucher anlocken und die Kirchenkassen mit Spenden füllen. Es wird behauptet, diese Komposition sei schöner als das bekanntere RV 589, was vielleicht der sanften Vertonung von "Et in terra pax" und der Alt-Arie "Qui sedes" zu verdanken ist.
Solisten: Claudia Adami – Sopran, Ute Hoch - Mezzo-Sopran, Ulrike Schabarum – Alt

Unsere Gäste waren begeistert und dankten mit stehendem Applaus.

Mit "Tollite Hostias" aus dem Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saens und unserem Geburtstagsständchen "Glücklich die Stunden" fand das Konzert seinen Abschluß.


Anschließend klang ein ein­drucksvoller Abend aus bei Sekt und Schnittchen.

Mitteilungsblatt der kath. KG St. Elisabeth Nr. 44, Ostern 2012